Orishas (Yoruba)

Orishas (Yoruba)

Die Yoruba (Yorùbá) selbst sind ein westafrikanisches Volk, das vor allem im Südwesten Nigerias lebt. Viele der nach Kuba verschleppten Sklaven stammten aus dieser Volksgruppe. Zu Ehren ihrer Apostel, den Orishas, haben sie eine Vielzahl an Tänzen mit in die kubanische Kultur gebracht. Orishas können sowohl von Männern als auch von Frauen im Tanz verkörpert werden, da sie kein bestimmtes Geschlecht besitzen. Sie haben sowohl männliche als auch weibliche Pfade.

Jede Orisha hat eine spezifische Beschreibung und ist nie nur gut öder böse. Orishas verkörpern, wie „echte Menschen“ beide Seiten. Welche Seite zum Vorschein kommt, hängt unter anderem davon ab, wie sich die Person verhält, die die Gottheit verehrt.

Babalu Aye

Babalu Aye wird als die Personifikation von Krankheiten, wie Lepra, Syphillis, Krebs und Lähmungen, wahrgenommen. Die Anhänger der Santería glauben, dass Babalu Aye nicht nur der Verursacher dieser Krankheiten ist, sondern sie auch heilen kann. Deswegen ist er nicht nur ein Symbol für Tod und Pflegedürftigkeit, sondern auch für Heilung. Er wird als kranker alter Mann dargestellt, entstellt von Pusteln und Geschwüren.

Farbe: Königliches Lila
Repräsentiert: San Lazarus
Symbole: Zwei eiserne Hunde, Krücken, gebundene Palmenblätter an einen Sack gebunden

Obatalá

Obatalá war der erste Orisha, den es gab. Er gilt als Symbol von Frieden und Reinheit und als Vater der Menschheit. Sein Beiname ist häufig „König mit weißer Kleidung“.

Die Bewegungen beim Tanz sind gebückt und sollen zeigen, dass er das Gewicht der gesamten Welt auf seinem Rücken trägt.

Farbe: Weiß
Repräsentiert: Die Madonna der Barmherzigkeit und Jesus von Nazareth
Symbol: Weiße Taube

Shangó

Shangó hat Macht über Feuer, Blitz und Donner. Er steht für Schönheit und Männlichkeit, Leidenschaft und Kraft. Er ist stolz, wild, mutig, ein großartiger Krieger, intelligent und fleißig. Oba (= König) Shangó ist ein König. Shangó ist rot-weiß angezogen und trägt einen Rock und eine zweiseitige Axt (= acha). Er kann entweder etwas erschaffen oder zerstören.

Beim Tanzen ist Shangó darauf bedacht, seine Männlichkeit zu zeigen und holt Blitze mit seinen Armen vom Himmel. So möchte er seiner Stärke Ausdruck verleihen.

Farben: Rot und Weiß
Repräsentiert: Santa Barbara (weil sie in der katholischen Geschichte als eine wilde, unabhängige und mutige junge Frau dargestellt wird, die normalerweise in einem rot-weißen Kostüm gekleidet ist, ein Schwert in der Hand hält und eine Krone wie Shangó trägt)
Symbole: Doppelaxt und Messingkrone

Oyá

Oyá kontrolliert den Wind, beschwört Stürme herauf und ist eine der Frauen von Shangó, mit dem sie auch oft in Schlachten kämpft. Sie ist die leidenschaftlichste der weiblichen Orishas. Auch sie benutzt auch Blitze, um ihre Feinde niederzuschlagen. Sie bewacht die Tore des Friedhofs und achtet darauf, dass die Grenzen zwischen Leben und Tod eingehalten werden. Oyá trägt einen vollen Rock, der aus neun verschiedenfarbigen Stoffstücken besteht. Weil ihre Kleidung neun Farben enthält, sagen manche Leute, dass der Regenbogen, der auch aus verschiedenen Farbtönen besteht, zu Oyá gehört.

Beim Tanzen trägt sie Pferdehaar in der Hand (=genannt Iruke) und beschwört damit den Wind herauf. Ihr Tanz ist sehr stark und leidenschaftlich und sie ist oft mit Blumen bekleidet.

Farben: Weinrot/Dunkelrot
Repräsentiert: Die Jungfrau von Candelaria, die Jungfrau von Carmen und in einigen Teilen Kubas Santa Teresa de Jesús
Symbol: Kupferkrone mit neun Spitzen

Oshún

Oshún ist die Orisha der Flüsse. Sie kontrolliert die Dinge im Leben, die das Leben lebenswert machen, zum Beispiel: Liebe, Reichtümer und Besitz. Sie ist unsterblich verliebt in Shangó.

Was sie auszeichnet, ist der Topf mit Honig, den sie auf dem Kopf trägt. Diesen Honig verteilt sie auf den Lippen der Männer, die sie verführen möchte. Sie hat eine üppige Frauenfigur mit vollen Hüften, die auf Erotik und Fruchtbarkeit schließen lassen. Sie liebt Fächer und Spiegel sowie alle Arten von Schmuck. Sie trägt goldene Armbänder, die verführerisch klingeln, wenn sie sich bewegt.

Der Tanz von Oshún ist sehr feminin und anzüglich.

Farben: Gelb und Gold
Repräsentiert: Jungfrau von Caridad de Cobre, die Patronin von Kuba
Symbole: Pfau und Geier

Yemayá

Yemayá ist die große Mutter, die über den Meeren lebt und über sie herrscht. Ohne Yemayá gibt es kein Leben. Sie ist mütterlich und fürsorglich, kann aber auch wild und mutig sein. Shangó ist ihr Sohn. Traditionell trägt sie ein langes, fließendes Kleid, das durch einen breiten Gürtel zusammengehalten wird, und einen vollen Rock aus blauen und weißen Rüschen, der die Wellen im Ozean darstellt.

Beim Tanz imitiert sie die Wellen vom Meer und dreht sich schnell, um die Strömungen des Meeres darzustellen.

Farben: Blau und Weiß
Repräsentiert: Die Jungfrau Maria de Regla
Symbole: Sonne, Mond und Anker

Ochósi

Ochósi ist ein göttlicher Jäger und einer der drei „Los Gereros“ (Elegguá, Ogún und Ochósi). Sein Name bedeutet in der Sprache der Yoruba „Er trägt immer einen Bogen.“ Diese Gottheit existiert nur in der Santería-Religion. Er ist Patron der Jäger und hat heilende Kräfte.

Beim Tanz trägt Ochósi immer einen Bogen. Die Hände der Tänzer stellen beim Tanzen diesen Pfeil dar. Er bewegt sich viel auf den Knien (die Knie sind stark gebeugt, da er immer auf der Lauer ist).

Farbe: Blau und Gelb
Repräsentiert: Heiliger Hubert
Symbol: Armbrust aus Eisen

Ogún

Ogún ist der Gott des Metalls und der Eisenherstellung. Er ist verliebt in Oshún. Er lebt im Wald und repräsentiert den Wald. Ogún ist Patron der Chirurgen, Polizisten und Soldaten, beschützt Menschen vor Kriminalität und sorgt für Sicherheit. Gleichzeitig ist er aber auch Grund für alle Unfälle, bei denen es Todesopfer gibt, da er sich vom Blut dieser Verunglückten ernährt. Er ist laut der Santería der Grund für Unheil und Krieg, aber gleichzeitig kann er Menschen vor diesem Unheil beschützen. Ogún ist nicht der Inbegriff des Bösen, sondern nur Archetyp der Gewalt, die durch den Kontrollverlust und Schwäche der Menschen verursacht wird.

Zusätzlich ist er Zeichen für Gerechtigkeit. In Nigeria wird beispielsweise bei Gerichtsverfahren auf ihn geschworen und nicht wie in anderen Kulturen auf die Bibel.

Beim Tanz trägt er immer eine Machete und seine Bewegung sind nicht flüssig, sondern abgehakt.

Farben: Grün und Schwarz
Symbole: Schwert, Machete, Eisenkette, Hund und Palmenzweig
Repräsentiert: Petrus, Paulus, Johannes der Täufer

Elegguá

Elegguá ist einer der wichtigsten und mächtigsten Gottheiten und Teil der drei "Los Gereros" (Elegguá, Ogún und Ochósi). Ohne ihn würde es keine Opferrituale geben, er bringt nämlich die Gaben zu den anderen Orishas und fungiert quasi als Postbote. Deshalb wird bei Opferritualen immer eine kleine Gabe für Elegguá hinzugefügt, als Dank dafür, dass er die Gaben weitergibt. Er öffnet den Menschen zum einen den Weg zu den anderen Orishas, gleichzeitig testet er die Menschen aber auch und gibt die Informationen an die Gottheiten weiter. Er ist Symbol für Schicksal und natürliches Gleichgewicht. Nur Elegguá kennt die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Er ist ein kleiner Gauner, steht in Straßenecken und beschützt den Eingang von Häusern.

Beim Tanz trägt er immer einen Stock (Garabato), den er benützt, um Sträucher zur Seite zu schieben, was im Tanz durch eine Bewegung mit den Händen dargestellt wird. Das macht er, damit Ogún und Ochósi in den Wäldern besser sehen können. Die Bewegungen sind kindisch und verspielt.

Farben: Rot und Schwarz
Repräsentiert: Heiliger Anton
Symbole: Garabato und Schlüsselbund

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